Sri Lanka – Reisetipps

Sri Lanka Reisetipps Backpacken

Wie ist es, in Sri Lanka zu backpacken? Unsere Eindrücke von unserem Sri Lanka Trip (28. Oktober – 11. November 2012).Highlights und Reisetipps für Sri Lanka.

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Wieder einmal bestätigt sich für uns ein weit verbreitetes Vorurteil nicht: Sri Lanka ist nicht Indien, auch wenn die Insel im Indischen Ozean in unmittelbarer Nähe (55 Kilometer) liegt. Schon bei der Ankunft am kleinen internationalen Flughafen an der Westküste (der nur Colombo heißt, aber eigentlich gar nicht nah an der Hauptstadt liegt) merken wir: Das hier wird ganz anders als Indien.

Tsrilanka_homefromhome_05axifahrer verziehen sich sofort bei einem „Nein“, man hilft uns bei der Suche nach einem ATM, wir müssen nicht lange mit einem Tuktuk-Fahrer verhandeln, bis wir den Preis bekommen, der im Reiseführer steht. Bei der Einreise (Immigration & Customs) wird sogar gelächelt. Generell sind die Menschen sehr interessiert und stellen Fragen, erzählen aber auch von sich und ihrem Land. Viele wollen einfach nur Hallo sagen. Englisch ist weit verbreitet und jeder will testen, was er kann. Der Bürgerkrieg, der das Land so viele Jahre (1983 bis 2009) bestimmt und gespalten hat, ist endlich vorbei.

Wie so viele Länder, die wir auf unserer Reise besucht haben, stand Sri Lanka lange nicht auf der Liste. Die Einreise aus Indien war uns wegen des indischen Visums zu nervig (wir hatten wegen Nepal schon ein Double Entry-Visum) und dann lasen wir während eines Fluges auf einmal über Sri Lanka im Travel 3Sixty, dem übrigens sehr gelungenen Inflight-Magazin von Air Asia.
Verbindungen ab Kuala Lumpur und Bangkok gibt es für wenig Geld. Außerdem läge Sri Lanka quasi auf dem Heimweg. Irgendwie hat uns diese Idee im Laufe der Monate nicht mehr losgelassen und so haben wir einfach srilanka_homefromhome_03einen Flug gebucht. Zwar dann doch mit Sri Lankan Airlines und nicht mit Air Asia, da gab es für unseren Zeitraum auf einmal keine Bangkok-Flüge mehr. Kurz vor unserer Abreise hat der große Lonely Planet obendrein Sri Lanka als DAS Reiseziel 2013 ausgeschrieben. Die Erwartungen waren also dementsprechend hoch. Wir hatten nur zwei Wochen Zeit, aber in diesem verhältnismäßig kleinen Land reichten die locker für einen entspannten Loop im Süden inklusive ein paar Tagen Strand. Schon mal vorweg: Wir fanden es super!

Die Entfernungen in Sri Lanka sind oft nicht groß und so braucht man von A nach B zum Teil nur zwei, drei Stunden und hat somit quasi noch den restlichen Tag für Sightseeing. Die Szene der Individualreisenden srilanka_homefromhome_07ist angenehm überschaubar, so dass man nicht wie in anderen asiatischen Ländern von einem Backpackerghetto zum anderen in Minibussen herumgekarrt wird, sondern gemeinsam mit den Locals die spottbilligen Busse entlang der Straße herunterwinkt. Der Komfort lässt sehr zu wünschen übrig und meistens kauft man für die Rucksäcke einen extra Sitz, aber bei Preisen von 0,60 Euro für eine zweieinhalbstündige Fahrt ist das kein Grund zum Aufregen. Viele Touristen erkunden Sri Lanka als Pauschalreisende oder mit eigenem Fahrer, dabei ist das Bussystem einfach und man kommt überall hin. Für viele Strecken kann man außerdem auf die ebenfalls günstigen Züge ausweichen. Für Unterkünfte haben wir zwischen 10 und 15 Euro pro Zimmer/Nacht bezahlt. Wir hatten fast srilanka_homefromhome_02immer heißes Wasser, Decken und Handtücher und können uns über den Standard nicht beschweren. Selten wurden wir irgendwo von Touts abgefangen, die uns Unterkünfte andrehen wollten. So haben wir uns dann letztendlich doch auf die Empfehlungen aus dem Lonely Planet (neueste Ausgabe von 2012) verlassen und mit der vor Ort gekauften Simkarte (von Dialog) die Hotels angerufen. Oft gab es dann nämlich einen kostenlosen Pickup vom Bahnhof. In fast allen Unterkünften hatten wir Wifi und wenn nicht, dann im Café nebenan.

 

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srilanka_homefromhome_08Landschaftlich ist Sri Lanka wirklich eine Augenweide: Sattgrüne Teeplantagen, alte Festungen, Ruinen in den Ancient Citys, wunderschöne Nationalparks mit einer Vielzahl an Tieren und ansprechende Strände. Begeistert hat neben Land und Leuten auch das Essen. Allein die Getränke sind die Reise wert: Lassis, Lemon Soda, Kokosnuss, Ingwerlimonade, Lion Bier und natürlich der beste Tee der Welt (wirklich!). Das Nationalgericht Reis & Curry (eine Riesenschale Reis wird ergänzt durch eine Vielzahl – meistens vier, Rekord waren acht – an Schälchen mit unterschiedlichen Gemüse-Currys) ließen wir uns ebenso häufig schmecken wie Kottu Roti (klein geschnittenes Fladenbrot mit Curry und Gemüse in der Pfanne angebraten). Beides kostet oft unter einem Euro, in Touri-Restaurants natürlich mehr. Zum Frühstück werden Hoppers srilanka_homefromhome_09b(kleine Pfannkuchen aus Reisnudelteig, die mit Linsen, Curry und Chutney gefüllt werden können), zum Nachtisch Curd and Treacle (Büffeljoghurt mit Sirup) serviert. Auch die Snacks können sich sehen lassen. An jeder Ecke kann man für ein paar Cent gefüllte Samosas und Brötchen mit Ei und Zwiebeln kaufen – nichts für Weicheier, die sri-lankische Küche ist berühmt für ihre Schärfe. Vegetarier kommen garantiert nicht zu kurz!

 

 

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 Wir hatten zwei tolle Wochen in Sri Lanka und sind froh, dass wir den „Zwischenstopp“ auf dem Weg in den Nahen Osten gemacht haben. Auch wenn das Wetter in der ersten Woche nicht mitgespielt hat, konnten wir trotzdem Einiges unternehmen. Tuktuks stehen an jeder Ecke. Busse fahren überall hin. Das Land hat viel zu bieten und eignet sich aufgrund der Entfernungen auch als gutes Urlaubsziel für zwei, drei Wochen. In den nächsten Jahren wird sich sicherlich Vieles tun. Überall wird gebaut, vor allem Straßen und Hotels. Auch einen neuen Flughafen soll es im Süden des Landes geben. Das Preisniveau liegt über dem srilanka_homefromhome_11indischen, aber befindet sich zurzeit auf einem ähnlichem wie Reiseziele in Südostasien. Apropos Ähnlichkeiten -es gibt doch ein paar Gemeinsamkeiten mit dem „großen“ Bruder Indien: Sei es in der Stadt oder mitten im Nichts – niemals ist man sicher vor umherfliegenden Cricketbällen und wer eine Frage stellt, sollte sich als Antwort auf den allseits beliebten Head-Bop
einrichten, der von „Vielleicht“ und „Hab ich keine Ahnung von, geb’ ich aber nicht zu“ über „Eigentlich ja, aber…“ und „Eigentlich nein, aber …“ bis hin zu einem „Ja, klar!“ viel Interpretationsfreiraum übrig lässt.