Der Perito Moreno in Chile ist einer der größten Gletscher Südamerikas. Hier erfährst Du, wie Du den Perito Moreno auf eigene Faust aus El Calafate erkunden kannst.
I Was On A Mountain
El Calafate (Perito Moreno) & El Chaltén, Argentinien // 10. – 14. März 2011
Wir fahren mal wieder über die Grenze nach Argentinien. Unser nächster Stopp heißt El Calafate, der Ausgangspunkt für den berühmten Perito Moreno Gletscher. Der Ort ist klein, sehr touristisch und nicht wirklich spektakulär. Mit dem etwas außerhalb gelegenen Hostel Ikeu Ken haben wir aber mal wieder Glück. Die gedreadlockte Belegschaft kennt nach fünf Minuten unsere Namen und wir haben eine tolle Aussicht auf den Lago Argentino. Den ersten Tag verbringen wir mit Spazierengehen, in der Sonne sitzen, mit dem hauseigenen Schafbock spielen und auf Team OzGB warten. Die vier nehmen den späteren Bus und stoßen erst um 22.30 Uhr zu uns, während wir uns mit dem Dauergast/Besitzer (?) über Vor- und Nachteile des vegetarischen Lebensstils unterhalten.
Anstelle uns auf die teure Big Ice-Trekking-Tour (150 Euro) zu begeben, nehmen wir uns den Perito Moreno Gletscher auf eigene Faust zur Brust. Mittags geht es per local bus in den Nationalpark Los Glaciares. Wir gönnen uns eine einstündige Bootstour auf dem Lago Argentino, die uns bis auf wenige Meter an den Eisbrocken heranbringt. Die 50 Pesos sind gut investiert, die Aussicht der Wahnsinn. Selbst die nervige französische Reisegruppe 60+ kann uns die Tour nicht vermiesen. Danach geht es zu den Aussichtsbalkonen. Mehrere Stunden schauen wir zu, wie der Gletscher kalbt und Eisbrocken in die Tiefe stürzen. Hammer! Um unsere frierenden Körper aufzuwärmen, trinken wir in einem Café Tee und sehen dabei die schockierenden Bilder des Erdbebens in Japan im Fernsehen. Unser Bus zurück erscheint zwar überpünktlich, doch da unser Fahrer auf fünf vermeintliche Gäste wartet, hocken wir eine geschlagene Stunde nur rum. Aufgrund der Verspätung kommen wir um 21.50 Uhr in El Calafate an und rennen zum Supermarkt, der zehn Minuten später schließt. Gerade noch rechtzeitig greifen wir schnell Nudeln, Tomatensoße und ein paar Quilmes. Im Hostel gibt es ein Wiedersehen mit Meike und Fiona aus Deutschland, die wir im Singing Lamb in Puerto Natales kennengelernt haben.
Während sich Team OzGB auf die Big Ice-Tour begibt, heißt es für uns mal wieder Sachen packen und auf den Bus warten. Nach drei Stunden sind wir im Bergsteigerparadies El Chaltén. Direkt nach der Ankunft erzählt uns Hostelbesitzer Sebastian, dass wir uns schnell um unsere Weiterfahrt kümmern müssen, da Plätze im Bus selten und heiß begehrt sind. Im Terminal warten wir erstmal eine Stunde, bis sich jemand zum Schalter von Tasqa bequemt. Wie befürchtet sind die nächsten Busse nach Bariloche in Nordpatagonien voll. Da wir Veras Geburtstag nicht im Bus verbringen wollen, entscheiden wir uns für den Notfallplan. Heißt: Wir buchen für den nächsten Abend die Rückfahrt nach El Calafate und werden von dort aus nach Bariloche fahren. Da Team OzGB es nicht rechtzeitig in den Abendbus schafft, haben wir den gebuchten 6er Dorm im Aylen-Aike für uns alleine.
Am nächsten Tag schnüren wir uns zeitig die Wanderstiefel und machen uns in Richtung Fitz Roy auf. Im Vergleich zu Torres del Paine sind sowohl Landschaft als auch Wetter äußerst bescheiden, so dass wir nur bis zum ersten Aussichtspunkt wandern. Der berühmte Berg ist wolkenverhangen. Auf dem Rückweg laufen wir dem Ruhrgebietspaar aus Puerto Madryn in die Arme. Den Rest des Nachmittags verbringen wir mit den mittlerweile eingetroffenen Nachzüglern und fahren um 18 Uhr nach El C zurück. Das Positive am recht kurzen Aufenthalt in El Chaltén: Im Ikeu Ken warten Adam und Heidi aus Kalifornien (kennengelernt in Buenos Aires) auf uns.
Kurz bevor wir uns in den 28-Stunden-Bus nach Bariloche setzen, sichern wir uns mit unserem ersten Telefoncall per Skype ein Doppelzimmer im für seine Aussicht hochgelobten Penthouse 1004.