Singapur – alles ist verboten oder teuer oder beides… Aber man kann Singapur auch einigermaßen kostengünstig bereisen. Hier unsere Tipps für Singapur.
I Don’t Care As Long As You Sing(apur)
29. – 31. Juli 2012
Die Grenzüberquerung von Johor Bahru in Süd-Malaysia klappt problemlos und wir haben den nächsten Stempel im neuen Pass: Singapur. Vom Busbahnhof laufen wir zu unserem Hostel in Little India. Es ist Sonntag und die Männer (natürlich!) lungern auf der Straße rum, halten Schwätzchen und Händchen – und sie starren auch wieder. Also alles wie in Indien. Mit zwei Unterschieden: In Singapur ist es viel sauberer und gesitteter, schon zu gesittet. Überall stehen Verbotsschilder, die Fahrradfahren, Spucken,
Rauchen, Laufen, Rennen, Gucken oder Atmen verbieten und mit deftigen Strafen sanktionieren. Außerdem ist es viel, viel teurer als in Indien. Schon bei der Unterkunftssuche mussten wir ordentlich schlucken. 38 Euro für ein Zimmer im „The Inn Crowd Hostel“. Auch wenn wir das gar nicht mögen, aber wir entscheiden: Zwei Nächte, mehr geht nicht und starten das Sightseeing-Programm direkt nach Ankunft. Nach einem indischen Thali fahren wir mit der U-Bahn zum Clarke Quay, spazieren am Fluss und den Hochhäusern entlang zum berühmten Merlion, einem der Wahrzeichen der Metropole. In unmittelbarer Nachbarschaft befinden sich die architektonischen Hingucker Esplanade – Theatres on the Bay und Marina Sands Bay – Sonntag Nachmittag natürlich von Touristen und Einheimischen bevölkert. Wir schauen uns das Raffles Hotel von außen an, hier wurde um 1915 von Barkeeper Ngiam Tong Boon der Singapore Sling erfunden. Die Preise (über 30 SD für einen Cocktail) sind natürlich absolut überzogen. Die Füße qualmen, als wir abends wieder zurück in Little India sind. Wir stärken uns mit Masala Dosas und fallen ins Ikea-Bett. Für den nächsten Morgen haben wir uns den Wecker gestellt. Unser erstes Ziel ist die Shopping-Avenue Orchard Road, auf der sich ein Einkaufszentrum an das nächste reiht. Wir sind nicht beeindruckt, Malls interessieren uns etwa so sehr wie Nickelback-Alben!
Singapur-Zoo: Ein Besuch wert
Nach einem notwendigen Schnelleinkauf bei H&M (Backpacker-Shirts werden irgendwann einfach nicht mehr sauber oder geruchsneutral) flüchten wir in den Botanischen Garten. Die grüne Lunge inmitten der Hochhäuser und Wohnsiedlungen ist ein Besuch wert. Das Highlight des Tages und unserer Stippvisite in Singapur ist die Nachtsafari. Neben dem Zoogelände liegt ein riesiges Areal, in dem man per Bummelzug und auf drei verschiedenen Wanderwegen Löwen, Geparden, Otter, Schuppentiere und Stachelschweine in der Dunkelheit beobachten kann. Überall empfohlen, sind wir anfangs skeptisch, ob uns die Safari begeistern kann. Zum Glück gab es in unserem Hostel vergünstigte Eintrittskarten und man kann leicht mit öffentlichen Verkehrsmitteln (U-Bahn und Bus) bis zum Eingang fahren. Die Fahrt mit dem Zug gibt einen guten Überblick über das Gelände, wir sehen unzählige Tiere wie Elefanten, Büffel, Hirsche, Tapire, Giraffen und Tiger und man kann zwischendurch aussteigen und auf eigene Faust herumlaufen – immer begleitet von den vielen Fledermäusen, die über den Köpfen herfliegen. Wären nicht die ganzen quatschenden Menschen! Scheinbar versteht es niemand, dass sich die kleinen Viecher fürchten, wenn eine Horde wildgewordener Touristen umhertrampelt und schreit. Wir setzen uns ab und haben großen Spaß daran, kleine Koboldmakis und Pumploris in Bäumen zu entdecken. Besonders ans Herz geht uns die Begegnung mit den Wallabies, die auf einmal neben einem stehen. Unsere kleinen Campingfreunde aus Australien haben wir ganz schön vermisst! Als wir zu einem late-night-Masala Tea und Roti Canai wieder in Little India sind, ist es schon nach Mitternacht.
Günstig essen in Singapur – indisch!
Vom Weckerklingeln werden wir auch an Tag Nummer 3 in Singapur aus dem Bett geholt. Vorm Auschecken spazieren wir noch eine Runde durch Chinatown. Nach unserem Besuch im Pandaland: kein Muss, aber unterhaltsam, weil einem mehr auffällt als vorher. Für den frühen Nachmittag haben wir uns Tickets für den Bus nach Melaka, Malaysia, gebucht. Die verbleibende Zeit verbringen wir natürlich bei den bei uns so beliebten Masala Dosa und Masala Tea. Der Kurzbesuch in Singapur hat sich gelohnt, auch wenn uns Hongkong im Vergleich der modernen Mega-Städte besser gefallen hat (und bezahlbarer war). Wer in der Nähe ist oder ein Stop-Over auf dem Weg nach Australien oder Neuseeland machen möchte, sollte sich die Metropole nicht entgehen lassen. Nur wegen Singapur nach Asien kommen, lohnt sich nicht.