Vang Vieng, Vientiane, Laos // 21. – 26. März 2012
Unser nächstes Ziel ist DIE Partyhochburg Südostasiens, Vang Vieng. Wir befürchten Schlimmes und werden positiv überrascht. Die Landschaft ist schön und der Ort scheint die Hauptsaison weit hinter sich gelassen zu haben. Wir lassen es ruhig angehen und schauen uns das muntere Treiben erst einmal aus einem der vielen Restaurants an, in denen den ganzen Tag „Friends“ oder „Family Guy“ läuft. Außerdem treffen wir an jeder Ecke bekannte Gesichter vom Slowboat wieder, so dass erst einmal geplauscht wird.
Am nächsten Tag sind wir dann bereit für Tuben, Wasserrutschen, Body Painting und Co. Geld und Zimmerschlüssel sicher in den praktischen 50 Cent-Plastik-Umhänge-Portemonnaies verstaut, geht es in Badesachen im Tuktuk zum Startpunkt der 3,5 km langen Tubingstrecke auf dem Nam Song. Schauen wir die erste Viertelstunde noch etwas komisch drein, als einem an jeder Ecke Schnaps in den Mund geschüttet wird und erschrecken, als uns ein laotischer Schlepper in Superman-Kostüm zu seiner Bar ziehen will, sind wir bald mittendrin. Viele Sprungtürme sind bereits gesperrt, da der Wasserpegel zum Ende der Trockenzeit sehr gesunken ist. Von Rutschen, Ziplines oder einfach vom Rand der Bars kann man sich aber immer noch ins erfrischende Nass fallen lassen. Das Tuben (5,50 Euro/Reifen plus 7 Euro Kaution), vor allen mit mehreren, ist um einiges spaßiger, als wir dachten. Und viel ungefährlicher, als die Gerüchteküche in Südostasien verbreitet. Das Tuben an sich ist nicht das Problem. Gefährlich wird es nur, wenn man sich mit Alkohol und Drogen vollpumpt und dann mit Seemanns-Köpper unachtsam in Richtung der Steine springt, anstatt auf die markierten Stellen zu achten. Aber so ist auch Gehweglaufen nicht risikofrei. Also wie immer: know your limits!
Nach ein paar Folgen „Friends“ lassen wir uns in die „Bucket Bar“ schleppen, in der es jeden Abend eine Stunde lang Buckets, also Eimer, voller Schnaps und Softdrinks umsonst gibt. Ja, wir konnten es auch kaum glauben, ist aber wirklich so. Am letzten Tag in Vang Vieng begeben wir uns auf Höhlentour im Tham Xang Triangle. Mit dem Tuktuk fahren wir zunächst zur Elefantenhöhle, die ihren Namen von einem elefantenförmigen Tropfstein bekommen hat. In der zweiten Höhle erwartet uns eine riesige Spinne. Höhepunkt ist aber die Tham Nam. Für diese wasserunterlaufene Höhle setzen wir uns in einen Gummireifen und ziehen uns an einem Seil durch die enge Öffnung, nur mit einer Kopflampe bewaffnet. Mit einigen Folgen „Friends“ lassen wir den Aufenthalt in Vang Vieng ausklingen und auch die gemeinsame Zeit ist fast zu Ende.
Unsere letzte Station als Quartett heißt Vientiane. Der Rundgang durch die laotische Hauptstadt, die nicht mit Luang Prabang mithalten kann, führt uns zum Wat Si Saket, in dem über 2000 Buddha-Figuren in den kleinen Nischen des Kreuzganges sitzen. Weiter geht es zum Patuxai, das von Weitem wie der französische Arc de Triomphe aussieht. Weil in der Nähe, nehmen wir den Pha That Luang (heißt übersetzt „weltweit geschätzter heiliger Stupa“) auch noch mit, ist schließlich das wichtigste nationale Gebäude in Laos. In einer Seitenstraße finden wir das Vegan-Restaurant Cuisine d’or, in dem wir endlich das Nationalgericht Lap, einen würzig angemachten Gehacktes-Salat, in der Mock-Meat-Variante probieren, bevor wir über den Nachtmarkt am Mekong ziehen. Ein definitives Muss bei einem Besuch in Vientiane aber ist der Xieng Khuan Buddhapark, etwa eine Stunde mit dem Bus entfernt. Der Park (Eintritt 50 Cent) ist voller buddhistischer und hinduistischer Skulpturen, die der Yogi, Priester und Schamane Bunleua Sulitat 1958 entwarf und erbaute. Bizarr, absurd, absolut nicht religiös und perfekt zum Fotografieren. Abends ist dann wirklich der Moment des Abschieds gekommen. Nach fast vier gemeinsamen Wochen verabschieden sich Dany und Michi in Richtung Bangkok, von wo aus sie nach ein paar Tagen wieder nach Deutschland fliegen, und wir reisen weiter in den Süden Laos. Wir hatten eine geniale Zeit mit Strand, Städten, Tempeln, Flussfahrten, Elefantentour, Shoppen, Essen und unendlich vielen unvergesslichen Momenten. Khob chai lai lai, Ihr beiden!
Zu zweit warten wir am nächsten Tag morgens um 8 Uhr auf den Bus, der uns zur Kong Lo-Höhle bringen soll. Dass Busse, Transfers, Boote in Laos Verspätung haben, kein Thema. Nach eineinhalb Stunden fragen wir dann aber doch mal nach. Kommt noch, lautet die Antwort. Wir sind uns da aber nicht mehr so sicher. Bei einer erneuten Nachfrage stellt sich heraus: Unser Gefühl war richtig. Das Guesthouse hat die Tickets gar nicht gebucht, der Bus ist auch schon weg. Entschuldigen tut sich niemand und bis wir unser Geld wiederbekommen, dauert es eine weitere Viertelstunde. Wir schauen auf die Landkarte, fragen im Reisebüro nebenan nach Alternativen und entscheiden uns, stattdessen nach Thakhek zu fahren. Zwei Stunden später sitzen wir dann endlich im Bus.