We Built This City! (Don Det & Booze)


Thakhek, Pakse, Don Det, Laos // 26. März – 5. April 2012

Don Det Sunset, 4000 Islands, Laos

Die meisten Reisenden fahren nach Thakhek, um den Loop zu machen, eine dreitägige Moped-Tour zur Kong Lo-Cave. Der Trip ist allerdings fast 500 km lang und führt über viele unbefestigte Straßen. Das ist uns zu stressig und nach dem Busdesaster wollen wir die Höhle auch nicht mehr sehen. Wir entscheiden uns Takhek, Tham Nang Aen  // Laosfür eine Tagestour mit dem Motorroller zu den Höhlen entlang der Route 12. Nur knapp 50 Kilometer und alles gut ausgeschildert (entgegen der Infos aus dem Reiseführer). Die riesige Kalksteinhöhle Tham Nang Aen ist definitiv einen Ausflug wert. Um Tham Sa Pha In und Xien Liap zu sehen, muss man sogar erst hineinklettern. Auch wenn die Höhlen nicht immer spektakulär sind, bieten sie zumindest Abkühlung von der Hitze. Der Abstecher zur Buddha-Cave Tham Pha Pa, in der 229 kleine und große Buddhas sitzen und die zur Pilgerstätte für Thais und Laoten geworden ist, ist für uns eher überflüssig, da war Pak Ou in Luang Prabang beeindruckender. Beim Tha Falang halten wir die Füße ins Wasser und lassen Fische daran nagen. Ausflugs-Mönche grillen am Ufer und laden uns zum Essen ein. Lovely Laos!

Im heißen Bus nach Pakse lernen wir Ursula aus dem Allgäu, Sam aus Perth und Fin aus Bristol kennen, mit denen wir die nächsten Tage/Wochen verbringen werden. Pakse liegt am Zusammenfluss von Mekong und Xe Don und ist das Drehkreuz für Touren in den Süden. Im Taluang Guesthouse laufen wir den Kölnern Erkan und Hakan über den Weg, die bereits unsere Zimmernachbarn in Vientiane waren. Mit „alle Mann“ tauschen wir abends im indischen Restaurant Jasmine Reiseerlebnisse aus und kühlen mit Beerlao von innen, während gegenüber einem Hochzeits-Alleinunterhalter anscheinend immer wieder mit einer Spitzhacke in den Fuß gestochen wird.

Wat Phou, Champasak

Mit dem gemieteten Moped (5€/Tag) düsen wir am nächsten Tag bei extremer Hitze nach Champasak und besuchen den berühmten Wat Phou. Die Ruinen des Wat Phou, Champasakalten Khmer-Heiligtums sind zum Glück von hohen Bäumen beschattet. 2001 von der Unesco zum Weltkulturerbe erklärt, umgibt den Tempelkomplex fast eine mystische Atmosphäre. Vor allem, wenn man fast alleine dort ist, so wie wir. Vom Berg Phou Pasak hat man außerdem eine tolle Aussicht auf die alte Siedlung. Die Stätte entstand einige Jahrhunderte vor dem berühmten Angkor Wat und bildete in seiner Blütezeit das wichtigste wirtschaftliche und politische Zentrum in der Region. Gestärkt mit Nudelsuppe und Papayasalat fahren wir zurück nach Pakse und bereiten die zweite Tour vor.

Fin backflippin at Tad Hang waterfall, Tad Lo-Laos„Kühles“ Klima, spektakuläre Wasserfälle und Kaffeeplantagen verspricht das Bolaven Plateau. Aus dem Loose-Reiseführer von Sonja (Danke!) haben wir uns schon in Phonsavan eine 2-Tagestour kopiert, die sich gut anhört. Fin und Ursula sind natürlich auch wieder dabei. Von Sam verabschieden wir uns, da er sich um dringende Bankgeschäfte kümmern muss und nicht mitkommen kann. Unser Mopedtrip führt uns zuerst zum Utayan Bajiang Champasak Resort mit Wasserfällen, Baumhäusern und Museumsdorf. Danach düsen wir übers Plateau, genießen die tolle Landschaft und den frischen Fahrtwind, sind wir doch einige hundert Meter höher als in Pakse. Beim Mittagsstopp an einem laotischen Straßenstand sind wir uns alle einig: Das war die beste Nudelsuppe, die wir je gegessen haben. Einfach, aber so lecker. Nachmittags erreichen wir unser Tagesziel Tad Lo. Schnell finden wir Tad Hang eine günstige Unterkunft (2€/Doppelzimmer), dann folgen wir den einheimischen Kids und springen mit ihnen in den Tad Hang Wasserfall. Auch den größeren Wasserfällen Tad Lo und Suong statten wir einen Besuch ab. Highlight ist aber das Schwimmen mit den Kindern und das abendliche Baden der Elefanten. Als die Dickhäuter wieder zurück an Land sind, schnappen sie sich noch Bananenstauden und ziehen sich die Dinger wie Snacks rein. Großartig! Unser Rückweg nach Pakse führt uns zunächst nach Paksong, wo wir beim Niederländer Mr. Koffie einen leckeren Arabica trinken. Nach einer Abkühlung im zweiteiligen Wasserfall Tad Yuang steuern wir wieder Pakse an, entspannen bei Fruchtshakes und Lao-Massage.

Elefantenbad am Tad Hang Wasserfall

Die Anreise zu unserem nächsten Ziel, den Si Phan Don (4000 Inseln), beginnt mit einer Begegnung der besonderen Art. In Champasak steigen zwei Backpackerinnen zu und Vera traut ihren Augen nicht. Das sind doch Katrin und Kerstin, mit denen sie früher zur Schule gegangen ist. Die Welt ist Bochum Unitedmanchmal wirklich kleiner als klein und die Freude über das ungeplante Wiedersehen groß. Auf Don Det finden wir einen schönen Bungalow mit eigener Terrasse und Hängematten direkt über dem Mekong. Unsere Unterkunft hat sogar ein eigenes Badezimmer, das haben die meisten Budget-Butzen, die es gerade auf der Westseite zuhauf gibt, nicht. Wir freuen uns. Beim ersten Rundgang über die Mini-Insel treffen wir auf Team Schottland und Irland und unzählige bekannte Gesichter aus Laos. Ursula mietet sich etwas außerhalb der „Partyzone“ im Süden Don Dets ein und besucht uns zum Abendessen beim – natürlich – Inder (komischerweise werden wir von unserem Busfahrer aus Pakse bedient). Fin ist ständiger Gast auf unserer Terrasse, wir an seiner Hütte auf der Westseite zum Sonnenuntergang. Das Leben auf Don Det ist laid-back und ruhig . Herrlich! Deswegen können wir uns auch nicht wirklich zu größeren Aktivitäten aufraffen. Einen Nachmittag gehen wir mit Fin um die Insel Tuben. Dann treffen wir Kerstin und Katrin wieder und quatschen bei Beerlao in der Sonne. Abends wird weiter getrunken und gepokert. Mehr ist wirklich nicht drin.

Don Det River Panorama

Chillin on Don DetIrgendwann müssen wir uns aus unserer Tiefenentspanntheit aufraffen, schließlich treffen wir bald Ines in Siem Reap. Kennen wir „Pünktlichkeit“ in Südostasien nur zu gut, fahren wir lieber einen Tag eher über die Grenze und nehmen Abschied vom tollen Laos. Eine weise Entscheidung: Schon an der nahen Grenze zu Kambodscha müssen wir fast zwei Stunden in der Hitze warten. Der Bus in Richtung Phnom Penh und Siem Reap ist brechend voll und wir sind froh, dass wir Sitzplätze haben, die wir allerdings ständig verteidigen müssen. Wir machen kaum Pause, obwohl alle über Hunger und Toilettendrang klagen, wechseln erst in den Abendstunden den Bus und kommen schließlich um halb zwei Uhr nachts in Siem Reap an.

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