Kolumbien karibisch – Strandwanderung im Tayrona Nationalpark, Bad im Schlammvulkan & Piratenleben in Cartagena

Panorama Cabo San Juan

Kolumbien kann Karibik! Das grandiose Cartagena versetzt einen in “Pirates Of The Caribbeans”, das Bad im Schlammvulkan del Totumo ist spaßig und die Wanderung im Tayrona Nationalpark wird mit Übernachtung in Hängematten am Strand belohnt.

Hot Hot Heat
Cartagena de Indias, Santa Marta, Tayrona Nationalpark, Kolumbien // 16. – 20. Juni 2011

Panorama Cabo San Juan Tayrona Nationalpark

Nach einer Horror-Nachtbusfahrt (kalt, aber viel schlimmer: rumpöbelnde, vermutlich unter Drogen stehende Menschen, die die ganze Nacht keine Ruhe geben. Noch viel schlimmer: Außer uns beschwert sich niemand!) brauchen wir über eine Stunde durch die nicht schönen Vororte Cartagenas bis zu unserem (ganz schönen) Hostal Casa Viena (Besitzer Hans kommt aus –klar- Wien). Wir haben Glück, bekommen noch ein Zimmer in der beliebten Herberge und machen uns auf Erkundungstour durch die Altstadt.

Endlich können wir mal unterschreiben, was im Reiseführer steht. Das historische Zentrum der Stadt an Gabriel Garcia Marquez' Anwesender Karibikküste ist wirklich mit das schönste, das wir bisher auf der Reise gesehen haben. Intakte Stadtmauern, herrliche Plätze, beeindruckende Kirchen und wunderschöne Häuserfronten laden zum Bummeln ein. Wir machen uns auf die Suche nach dem Haus von Kolumbiens berühmtestem Schriftsteller, Gabriel García Marquez, der ein imposantes, orangefarbenes Anwesen mit Meerblick bewohnt. Auf dem Balkon lässt sich immer wieder eine Person blicken. Wer weiß, vielleicht ist es ja Gabriel…Wir streifen weiter durch die Gassen, immer auf der Suche nach ein bisschen Schatten, denn es ist mittlerweile drückend heiß. Das Gewitter lässt auch nicht lange auf sich warten, so dass wir zu einer langen Siesta im Hostal gezwungen werden. Vorher decken wir uns noch am Portal de los Dulces mit Leckereien wie Tamarindekugeln und Muñecas de Leche (Milchpuppen) ein.

Schlammvulkan del Totumo Auf den Ausflug am nächsten Tag haben wir uns schon seit Beginn der Reise gefreut, seitdem Ella und Phil uns auf der Ilha Grande vom Schlammvulkan del Totumo vorgeschwärmt haben. Nun sind wir mit Planschen dran. Bis wir Cartagena verlassen, steuern wir mal wieder 20 Hotels an, um Gäste einzuladen. Wir sind wirklich keine Fans von Touren. Da es aber nicht ganz einfach ist, auf eigene Faust zum Totumo zu kommen, haben wir uns für die bequeme Variante entschieden. Nach einer Stunde Fahrt erklimmen wir den 20 Meter hohen Krater und bekommen beim Einstieg in die Matsche Hilfe von Einheimischen, die einem sofort eine Massage andrehen wollen. Neben dem Pool steht ein Fotograf, der für seine Arbeit natürlich auch entlohnt werden will. Und beim Befreien vom MudkissSchlamm in einer nahe gelegenen Laguna wird man von den Waschfrauen fast zu Boden gestoßen, damit sie im Anschluss ein paar Pesos verlangen können. Schade, denn die Tour zum Mud Volcano ist wirklich lohnenswert. Die vielen mehr oder weniger „freiwilligen“ Angebote hinterlassen aber einen faden Beigeschmack. Als dann ein kleiner Junge noch Geld haben will, weil er auf unsere Flip-Flops „aufpasst“, reicht es wirklich. Trotzdem: Das Baden im Schlamm ist genial und warm. Untergehen kann man auch nicht und so sitzt, liegt oder schwimmt man
inmitten der Mocke. Beim Mittagessen am Strand nutzt Vera die Gelegenheit und springt zum ersten Mal im Leben ins warme karibische Meer.

Cartagena By NightWieder zurück in Cartagena schnappen wir schnell unsere Sachen und verbringen den Nachmittag am lokalen Strand Bocagrande. Abends drehen wir noch eine Runde durch die beleuchtete Altstadt.

Bevor wir nach Santa Marta aufbrechen, erkunden wir am Morgen noch das Castillo San Felipe de Barajas. In Santa Marta checken wir im neuen El Noctámbulo ein und treffen ein Mädel von der Cachi-Tour in Argentinien Tayrona Nationalparkwieder. Im riesigen Exito-Supermarkt stocken wir unsere Vorräte auf, da wir die nächsten zwei Tage im Tayrona Nationalpark verbringen werden. Mit dem local bus lassen wir uns zum Eingang bringen. Eigentlich wollen wir in Arrecifes übernachten, doch da es bei unserer Ankunft noch früh ist, wandern wir weiter bis Cabo San Juan. Dort sichern wir uns zwei Hängematten mit Meerblick und genießen das Strandleben von La Piscina. Auch vom Regen lassen wir uns nicht verjagen. Essen im tollen Tayrona Nationalpark ist teuer, wir wählen im Strandrestaurant die günstigste Speise: Nudeln mit Tomatensauce für 2,50 Euro.  Die Nacht in den Hängematten ist recht unbequem. Die Dinger hängen so eng beieinander, dass man ständig mit seinem Schlafnachbarn zusammenstößt.

 

Sundown at Cabo San Juan Tayrona Nationalpark

Dementsprechend gerädert sind wir, als wir uns am nächsten Morgen auf zum anstrengenden Anstieg vom Strand des Tayrona Nationalpark hoch zu Pueblito machen. Über Steinbrocken und Flüsse (gentleman-like trägt Henning Vera rüber, damit sie ihre Schuhe nicht ausziehen muss!) kämpfen wir uns eineinhalb Stunden rauf (Henning barfuß!) zu der ehemaligen Siedlung der Tayrona Indios. Wir sind uns sicher: Wir haben noch nie in unserem Leben so geschwitzt, die hohe Luftfeuchtigkeit ist kaum zu ertragen. Über den wenig belaufenen Weg nach Calabazo geht es zurück ins überflutete Santa Marta. 20 Minuten derbste Regenzeit reichen aus, um die Straßen in kniehohe Flüsse zu verwandeln. Wir chillen im Minipool des El Noctámbulo und gehen früh schlafen. Um 3 Uhr klingelt der Wecker, mit einem wackeligen Minibus fahren wir nach Mompos.