Wir streifen durch Shanghai: Die riesigen Wolkenkratzer von Pudong, die grandiose Aussicht von The Bund und das Hipster-Viertel von Shanghai: Tianzifang in der French Concession.
China On You Lazy Liaison
Shanghai, Guilin, China // 3.- 9. Juni 2012
Wir fühlen uns nicht gerade fit, als wir nach knapp 29 Stunden in Shanghai aus dem Zug steigen. Mit der Metro geht es in den Stadtteil Luban zum Blue Mountain Youth Hostel. Zum Glück liegt die Herberge direkt gegenüber der Haltestelle Luban Road. Nach kurzer Erholung stürzen wir uns ins Getümmel der Metropole. Die Altstadt rund um Yuyuan Gardens ist schön erleuchtet und voller Restaurants und Souvenirläden. Das reicht uns dann aber auch für den ersten Abend.
Ausgeschlafen sind wir am nächsten Tag bereit für die Millionenstadt. Von Yuyuan Gardens laufen wir zu The Bund, dem In-Viertel der Stadt am Ufer des Huangpu-Flusses, an dem sich ein Wolkenkratzer an den nächsten reiht, vor allem auf der gegenüberliegenden Seite in Pudong. Das Schauspiel auf der Promenade ist große Klasse. Geführte Tourigruppen schieben sich an Händlern und kleinen Coca Cola-Verkaufsständen vorbei, Einheimische in Sonntagskleidung posieren stolz für Erinnerungsfotos und zwischendurch hört man immer wieder die schrillen Pfiffe der Sicherheitsleute, die für Ordnung sorgen, wenn wieder jemand aufs Geländer geklettert ist oder sich im Blumenbeet verirrt hat. Auf der riesigen Einkaufsmeile East Nanjing Road posieren die Menschen in Scharen vor dem Apple Store. Der Apfel scheint fast interessanter als die Skyline von Pudong zu sein. Am People’s Square finden wir einen Imbiss, in dem es günstige scharf-saure Reisnudelsuppe ohne Fleisch gibt. In China eine Seltenheit! Beleuchtet sieht The Bund noch besser aus als tagsüber im Smog und so kommen wir abends natürlich noch einmal zurück.
Unser Hostel liegt in Laufweite zum Tianzifang-Viertel in French Concession. Die kleinen Gässchen mit Boutiquen, Cafés, Bars und Souvenirläden bilden ein Kontrastprogramm zu dem, was uns im Anschluss in Pudong erwartet. Gigantische Bauten, die in die Lüfte ragen, eine Shoppingmall neben der anderen, Fußgängerbrücken, die einen über den Straßen laufen lassen.
Eigentlich hatten wir noch einen Tagesausflug nach Hangzhou geplant, uns dann aber doch spontan dagegen entschieden. Da aber unser Nachtzug nach Guilin von dort losfährt, nehmen wir nachmittags den schnellen Bullettrain vom super-schicken Shanghai Hongqiao Bahnhof aus nach Hangzhou und wollen dort eigentlich nur in den nächsten Zug umsteigen. Doch genau dieser hat natürlich vier Stunden Verspätung, so dass wir noch bis 23 Uhr warten müssen. Die Fahrt in den Süden zieht sich am nächsten Tag ewig hin und statt um 12.15 fahren wir um 17.45 Uhr in Guilin ein. Der Tag ist gelaufen und wir verlängern schnell unser schönes Hostelzimmer um eine weitere Nacht. Die für chinesische Verhältnisse kleine Stadt (750.000 Einwohner) liegt am Li River und ist bekannt für ihre Karstberge, die uns stark an die Halong Bay in Vietnam erinnern. Leider spielt das Wetter nicht mit und es regnet die meiste Zeit, so dass wir auch unseren geplanten Ausflug nach Yangshuo absagen. Mit einer weiteren Nachtfahrt verabschieden wir uns aus China und nehmen Kurs auf Hongkong.