San Carlos de Bariloche, Argentinien // 15. – 19. März 2011
Von außen schäbig, zeigt sich das Penthouse 1004 von innen von seiner besten Seite. Staff, Aussicht, Küche und Doppelzimmer sind top. Um 24 Uhr stoßen wir bei Wein und Kuchen auf Veras Geburtstag an.
Um 8 Uhr quält sich das Geburtstagskind für eine Telko mit den Schwestern in Sydney und Bochum aus dem Bett. Im Anschluss sind die Eltern an der Reihe. Danach wird’s sportlich. Im Nationalpark Nahuel Huapi leihen wir uns Mountainbikes und begeben uns auf dem Circuito Chico. Aus einer gemütlichen Tour bei Sonnenschein um den See wird leider nichts. Die Strecke entpuppt sich als anspruchsvolle Strecke mit deftigen Anstiegen. Als es kurz hinter dem berühmtesten Hotel Argentiniens, dem Llao Llao, zu regnen anfängt, ist die Laune getrübt. Drei Stunden lang strampeln wir durch den Niederschlag. Auch nach unserem Stopp bei der ortsansässigen Brauerei Gilbert bessert sich das Wetter nicht. Klatschnass bringen wir die Bikes zurück und brauchen zusätzlich noch eine Stunde nach Bariloche. Das Penthouse-Team beschert Vera mit Pralinen und einem neuen Türschloss. Auch unsere abendlichen Restaurantpläne stehen unter keinem Stern. Beide Veggie-Läden der Stadt sind geschlossen, so dass wir letztendlich wie immer selbst kochen.
Donnerstag ist zwar die Sonne zurück, mit ihr aber leider auch ein kräftiger Wind. Als wir an der Gondelstation zum Cerro Otto ankommen, erfahren wir, dass die Bahn nicht fährt. Auf Bergkraxeln haben wir keine Lust, also wandern wir am Lago Nahuel Huapi entlang zurück in die Stadt. Kaum im Hostel angekommen, bekommen wir Besuch von Fiona, die als Vorhut des Teams schon in Bariloche ist. Ihr gefällt das 1004 so gut, dass sie sich für den nächsten Tag ein Bett sichert. Wir holen unser Veggie-Dinner im Covita nach und lassen uns grünes Curry und mariniertes Tofu mit karamellisierter Aubergine schmecken. Die abschließenden St. Patricks-Biere mit den anderen fallen aufgrund unzureichender Absprache flach. Stattdessen genießen wir das kostenlose Quilmes aus dem shared shelf des Hostels.
Gemeinsam mit OzGB, die mittlerweile vollzählig angekommen sind, mieten wir uns einen siebensitzigen Renault Kangoo, um die Sieben Seen-Tour nach San Martín de los Andes zu machen. Mit an Bord ist außerdem Deborah aus – natürlich – England. Bei strahlendem Sonnenschein und Evergreens aus dem Radio bestaunen wir die eindrucksvolle Kulisse entlang der Schotterpiste.
Kurz nach dem Lunchbreak dann der Schock: Die scharfkantige Strecke muss unseren rechten Vorderreifen aufgeschlitzt haben. Durch die mehr als holprige Piste werden wir erst durch den Gummigestank auf die Panne aufmerksam. Als wir aussteigen, bietet sich uns ein Bild des Grauens. Das Gummi ist total zerfetzt, die Felge scheint von einer Elefantenherde in die Mangel genommen worden zu sein. Während Alex und Henning den Reifen wechseln, begeben sich die Ladies auf die Suche nach der Radkappe. Wir drehen um, da die Zeit mittlerweile knapp wird und wir den Unfall mit der Rental Station klären müssen. Auf dem Rückweg halten wir noch an zwei Seen und verdauen so langsam den Schock. Fahrer Henning bringt uns sicher mit dem mehr als fragwürdigen Ersatzreifen zurück nach Bariloche. Auch der Besitzer des Verleihs hat solch eine Zerstörung selten erlebt. Wir müssen wohl oder übel blechen. Hochgerechnet erweist sich unser Trip auf eigene Faust als immer noch günstiger im Vergleich zur geführten Tour. Wir nehmen endgültig Abschied vom Großteil des Teams, nur Fiona wird mit uns am nächsten Tag weiter nach Pucón, Chile, reisen.