Sao Paulo, Brasilien // 28. – 31. Januar 2011
Nach sechsstündiger Fahrt kommen wir an Brasiliens größtem Busbahnhof Teitê an. Wir schieben uns durch die Menschenmassen, finden problemlos die U-Bahnen und meistern alle rucksack-unfreundlichen Drehkreuze, die sich einem in den Weg stellen. In unserem Größenwahn verzichten wir sogar auf ein Taxi von der U-Bahn-Haltestelle bis zu besurfender Couch. Fehler! Sao Paulo ist eine einzige Bergetappe. Trotzdem erreichen wir nach einer halben Stunde schweißgebadet das beeindruckende Haus von Patricia und Steven. Die beiden sind zwar nicht zu Hause, Einlass erhalten wir vom Bewohner des anliegenden Häuschens. Wir schließen schnell Freundschaft mit den zwei Hunden und zwei Katzen und auch Patricia und Steven erweisen sich nach ihrer Heimkehr als überaus herzlich.
Am späten Abend holen uns Hitze und Überanstrengung ein und versetzen uns einen gesundheitlichen Tiefschlag. Vera liegt platt im Bett, während Henning das Badezimmer für die nächsten eineinhalb Tage nicht verlässt. Dementsprechend besteht der folgende Tag aus Regeneration und weiterer Planung der Route. Die Sehenswürdigkeiten von Sao Paulo bekommen uns nicht zu Gesicht. Wohl aber der lokale Supermarkt, in den sich Vera alleine traut, um Suppe und Brei zur Stärkung zu kaufen. Highlight des Tages: Wir chillen mit Ugu, der 30 Jahre alten Landschildkröte des Hauses im Garten.
Sonntag sind wir wieder auf dem Damm und erkunden die Stadt. Nicht per Taxi, Bus oder Metro, sondern per Mountainbike. Sonntags werden in Sao Paulo bis 14 Uhr viele Hauptstraßen für Autos gesperrt. Die Bewohner der Metropole schwingen sich auf ihre Drahtesel und wir machen mit. Wir düsen von Park zu Park, über den Fluss, knicken uns aber die Bergankunft und schieben nach Hause.
Auch den letzten Tag verbringen wir lieber in „unserem“ Viertel, haben nicht wirklich Lust auf eine Tort(o)ur in die Megacity. Abschiedsfotos mit Mensch und Tier – und schon sind wir auf dem Weg in Richtung eines der vielleicht neuen sieben Weltwunder, den Wasserfällen von Iguazu.