Du möchtest einen Kochkurs in Thailand machen? Dann empfehlen wir Dir Chiang Mai im Norden Thailands. Auch sonst ist Chiang Mai eine gute Basis, um den Norden Thailands zu erkunden.
Thai, Thai Mai Darling
Bangkok, Chiang Mai, Chiang Khong – Thailand
10. – 14. März 2012
Nach dem kurzen Inlandsflug aus dem Süden schultern wir am Flughafen Bangkok schnell unsere Rucksäcke und fahren per Airlink und Taxi zur „Shanti Lodge“, in der unsere Thai-Freundin Angee Zugtickets nach Chiang Mai in den Norden Thailands deponiert hat. Den Tag in der brütend heißen Hauptstadt verbringen wir mit Essen an Straßenständen, Shoppen auf der Khao San Road, Bootstour auf dem Chao Phraya und Tempelseeing am Wat Arun. Mit dem Nachtzug tuckern wir gen Norden. Die Betten im 2. Klasse-Sleeper sind äußerst bequem und werden vom State Railway of Thailand-Personal abends sogar für uns hergerichtet. Mit der kaum geschlafenen Nacht zuvor noch in den Knochen, ratzen wir wie die Weltmeister. Da stören uns auch die drei Stunden Verspätung nicht. In Chiang Mai, immerhin Thailands zweitgrößte Stadt, die im Vergleich zu Bangkok jedoch wie ein Dorf wirkt, checken wir ins Safe House Court Guesthouse ein. Bevor wir uns in das Getümmel des tollen Marktes der Sunday Walking Street stürzen und Taschen, Ohrringe, Lampen und Hosen erstehen, erkunden wir die wichtigsten Tempel der Stadt wie Wat Pra Singh, Wat Chiang Man, Wat Chedi Luang und Wat Phan Tao.
Vom Sonntags-Markt auf der Ratchadamnoen Straße sind wir begeistert, viel Handwerk, selbstgemachte Taschen, bedeutend günstigere Preise als in Bangkok und freundlichere Verkäuferinnen. Zur Belohnung des anstrengenden Tages lassen wir uns für 1,50 Euro die Füße durchkneten und gönnen uns ein indisches Festmahl. Für den nächsten Tag müssen wir nämlich fit sein. Mit einem Songthaew (überdachter Pickup-Laster mit zwei Holzbänken) fahren wir ins Hinterland, besuchen eine Schmetterling- und Orchideenfarm und ein Bergdorf. Auf die nächste Station haben sich Dany und Michi schon lange gefreut: Elefantenreiten! Auf den Rücken der Dickhäuter reiten wir durch den Dschungel. Da die beiden vorher noch nie auf einem Elefanten saßen, dürfen sie wie ein Mahout (Elefantenführer) hinter den Ohren sitzen und mit den Füßen Befehle geben. Regelmäßige Snackpausen und das Einfordern unserer mitgebrachten Bananenstauden machen das Ganze zu einem äußerst gemächlichen Ausflug. Abkühlung bei den heißen Temperaturen verschafft uns unser grauer Freund, indem er uns mit Wasser aus einem kleinen Bach nass spritzt. Nach dem Mittagessen werden wir auf einem Bambusfloß über einen Fluss gefahren. Irgendwie haben es unsere beiden Steuermänner aber nicht wirklich raus und so drehen wir uns ständig und müssen aufpassen, dass wir nicht im Wasser landen. Dany und Michi machen noch einen Abstecher zu den Langhalsfrauen. Diese pflegen eine ungewöhnliche Tradition. Sie tragen von Kindheit an einen schweren Halsschmuck, der die Schultern deformiert und den Hals scheinbar verlängert. Wir haben die Long Necks schon vor vier Jahren bei unserem letzten Thailand-Urlaub gesehen und verzichten auf das alles andere als authentische Stück Thai-Kultourismus.
Chiang Mai – hier lernst du thailändisch zu kochen
Traditionell Thai geht es aber auch am nächsten Tag zu. Die Leckermäulchen machen einen Kochkurs. Aus dem großen Angebot haben wir uns für Smart Cook entschieden. Der Flyer ist ansprechend, wir können vegetarisches Essen wählen und das Ganze findet auf dem Land statt. Schon beim morgendlichen Marktbesuch wird uns klar: Unsere Köchin Benni wirkt zwar total nett und spricht gutes Englisch, aber ihre Lache ist irre und klingt mindestens so nervenaufreibend wie die von Janice von „Friends“. Von Chiang Mai fahren wir zunächst mit dem Zug in die Lamphun Region. Am Mini-Bahnhof warten Fahrräder auf uns und so radeln wir vorbei an Feldern und Tempeln zur Farm. Jeder Nachwuchskoch wählt sich sechs Gerichte aus, dann pflücken wir typische Thai-Cuisine-Kräuter wie Kardamom, Chili, Koriander, Thai-Basilikum sowie Kaffernlimette und sammeln Gemüse. Aufs Frühstück haben wir wohlweislich verzichtet und so sind wir froh, als wir endlich loslegen. Unser Papayasalat und die Frühlingsrollen schmecken großartig – und die Zubereitung war nicht schwer. In der nächsten Runde kochen wir Pad Thai und Fried Tofu mit Cashewnüssen. Als Suppe wählt Vera Tom Yam, Henning und Dany Tofu in Kokosnussmilch und Michi Veggie Suppe. Spätestens jetzt platzen wir fast. Doch das Wok-Spektakel ist noch lange nicht zu Ende. Ein paar Kalorien verbrennen wir allerdings beim Klopfen der Currypasten im Mörser. Am Herd schwitzen wir aber dann bei der Zubereitung der Currys weiter. Und weil es gerade so (un)angenehm heiß ist, kredenzen wir auch gleich den Nachtisch. Auch ohne wirklichen Hunger essen wir die grünen, roten, Phanang und Massaman Currys auf, schmecken sie einfach zu göttlich. Und irgendwie passen Bananen und Kürbis in Kokosnussmilch, frittierte Banane und Klebreis mit Mangos doch noch in die vollen Bäuche. Trotz der leichten Übelkeit: Der Kochkurs war genial und sollte ein Muss für Fans der Thai-Cuisine sein. Die Rezepte gibt es als Buch zum Mitnehmen sowie als Download, Tipps für Ersatz-Zutaten zuhause inklusive. Auf der Rückfahrt sind wir sicher, dass wir heute nichts mehr essen können. Trifft auf Dany und Michi auch zu, Vera und Henning lassen sich doch noch mal ein indisches Masala Dosa schmecken. Zum Abschluss des tollen Aufenthalts in Chiang Mai drehen wir noch eine Runde über den Nachtmarkt.
Per Van bewegen wir uns am nächsten Tag von Chiang Mai in Richtung laotische Grenze. Bei einem Stopp in Chiang Rai besichtigen wir den beeindruckenden Weißen Tempel, danach geht es in den Grenzort Chiang Khong. Das Guesthouse fällt eher unter die Kategorie „Augen zu und durch“, aber nach ein paar Bier mit den Teams Amsterdam und Belgien aus unserem Bus ist auch das kein Problem mehr.